Zukunftskonferenz ‘Roßleben 2035 – Mit Geschichte in die Zukunft’ 

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Welche Themen muss die ‚alte Dame‘ Klosterschule jetzt anpacken, um sich für die nächsten zehn Jahren optimal aufzustellen? Welche aktuellen Trends in Gesellschaft, Wirtschaft und anderen Bereichen wirken in unsere Schule hinein? Wie können sich alle Mitglieder der erweiterten Schulgemeinschaft in die Gestaltung von Schule und Internat einbringen? Und nicht zuletzt: Kann es gelingen, spannende Projekte aus dieser Gemeinschaft heraus zu entwickeln, ohne auf Expertenwissen und Hierarchien bauen zu müssen?  

Diesen und anderen Fragen widmete sich die Zukunftskonferenz ‘Roßleben 2035 – Mit Geschichte in die Zukunft‘, die vom 14. bis zum 16. Februar 2025 in der Klosterschule stattfand. 

Repräsentation, Inklusion und Transparenz sind wichtige Aspekte von Zukunftskonferenzen, die man wohl treffender als ‚Zukunftswerkstätten‘ bezeichnen könnte. Zugrunde liegen stets dasselbe Konzept und dieselbe Struktur: Es geht darum, ‚das ganze System in einen Raum zu bringen‘. Mit anderen Worten: Es wird ein Querschnitt durch die betreffende Organisation gebildet, und alle Anspruchsgruppen beteiligen sich auf gleicher Augenhöhe an der Gestaltung ihrer Zukunft.  

Die fünf aufeinander aufbauenden Arbeitsphasen einer Zukunftskonferenz nehmen insgesamt zwei halbe und einen vollen Tag in Anspruch. Verschiedene Wahrnehmungen werden gezielt in einen Dialog gebracht. So entwickeln sich Stück für Stück gemeinsame und von allen getragene Visionen. All dies geschieht zum einen in homogenen und gemischten Kleingruppen von jeweils acht Personen, die ihre Arbeit selbst regulieren, zum anderen im Plenum.  

In unserer Konferenz bestanden die homogenen Gruppen aus: 

  • Erbadministratur und Leitung 
  • Verwaltung und Diensten 
  • Internen und externen Schülerinnen und Schülern 
  • Lehrerinnen und Lehrern 
  • Tutorinnen und Tutoren 
  • Ehemaligen 
  • Eltern  
  • Unterstützerinnen und Unterstützern 

Eine Steuergruppe, bestehend aus den ‚Paten‘ für diese acht Gruppen und dem Moderator, Herrn John Webb, hatte bereits im April 2024 ihre Arbeit aufgenommen und in acht Sitzungen auf die Konferenz hingearbeitet. In zwei Sondersitzungen im Oktober 2024 waren die Werte und das Leitbild der Klosterschule überarbeitet worden. 

Tag 1 (Freitag, 14. Februar 2025): Unsere geteilte Vergangenheit … und ein wenig Gegenwart 

In der ersten Konferenzphase warfen die Teilnehmer in ihren heterogenen Gruppen (mit je einem Vertreter jeder Anspruchsgruppe) einen weiten Blick zurück auf die letzten dreißig Jahre. Drei Leitfragen standen dabei im Raum: Welche persönlichen Erinnerungen tragen wir in uns? Was geschah in Gesellschaft und Politik? Welche Ereignisse waren für die Klosterschule Roßleben prägend? Die Ergebnisse wurden auf drei Zeitachsen von jeweils sechs Metern Länge notiert, die danach zu einem großen ‚Patchwork‘ der Erinnerung zusammengeführt wurden. Auf der Grundlage dieser riesigen Datenmenge erarbeiteten die Gruppen jeweils eine ‚Story‘, die einen roten Faden durch das Dickicht der Erinnerungen legte. Diese ‚Aufwärmübung‘ verdeutlichte den Diskutanten, wie viel sich in kurzer Zeit aus verschiedenen, gleichberechtigten Perspektiven heraus erarbeiten lässt, ohne dass irgendjemand überzeugt oder gar überstimmt werden müsste. Damit war der Grundstein für alles Weitere gelegt. 

Die wichtigsten Entwicklungen und Trends, die aktuell auf unsere Schule einwirken, war das Thema der zweiten Konferenzphase. In einer lebhaften Plenardiskussion entstand zu diesem Thema auf einer neun Quadratmeter großen weißen Wand eine Mind Map, in deren Zentrum die Worte ‚Klosterschule Roßleben‘ standen. Anschließend waren alle Konferenzgäste angehalten, aus der geradezu überwältigenden Fülle der Beiträge mittels Klebepunkten die sieben Trends auszuwählen, die sie persönlich für besonders bedeutsam halten. 

Als die Top-Trends wurden identifiziert (in absteigender Reihenfolge der Wichtigkeit):  

  • Immer unklarere Abgrenzung: Was zeichnet Privatschulen gegenüber staatlichen Schulen aus? 
  • Rückläufige Schülerzahlen im Internat 
  • Nachlassende Fähigkeit bzw. Bereitschaft zum kritischen Denken 
  • Nachlassende Höflichkeit im Umgang miteinander 
  • Nachlassender Zusammenhalt in der Schulgemeinschaft 
  • Zunahme von ‚wohlstandsgesellschaftlichen‘ Symptomen 
  • Verlust an kultureller Bildung 
  • Sich abschwächende Kommunikation zwischen den verschiedenen Ebenen 
  • Steigende psychisch-emotionale Belastung der Schülerinnen und Schüler 

Tag 2 (Samstag, 15. Februar 2025): Unsere geteilte Gegenwart … und ein wenig Zukunft 

Diese Impulse wurden zu Beginn des zweiten, vollen Konferenztages aufgenommen. Nach einer eingehenden Plenardiskussion über die neun Top-Trends setzten die Teilnehmenden die Denkarbeit in ihren homogenen (Anspruchs-)Gruppen nahtlos fort. Im Vordergrund standen hier die Fragen, welche Trends aus der Sicht jeweiligen der Gruppe die wichtigsten sind und welche Reaktionen vonseiten der Schule bereits erfolgt sind. Jede Gruppe erhielt anschließend die Gelegenheit, ihre Ergebnisse im Plenum zu präsentieren. 

Es folgte ein intensiver Austausch über ein etwas sensibles Thema, nämlich die ‚proudest prouds and sorriest sorries‘: Worauf können wir – als Anspruchsgruppe, nicht als die Schule in ihrer Gesamtheit – besonders stolz sein? Was sollte uns besonders leidtun? Auch diese Gruppenaktivität wurde mit kurzen Präsentationen im Plenum abgeschlossen. 

In der dritten Hauptphase der Konferenz waren die Teilnehmenden aufgerufen, ihre kreativen Energien zu mobilisieren und auf ein gemeinsames Ziel hin zu bündeln. In den durchmischten Kleingruppen wurden Optimalszenarien für das Jahr 2035 erarbeitet. Im Mittelpunkt stand also nicht die Überlegung ‚Wie wird sich die Klosterschule wahrscheinlich in den nächsten zehn Jahren entwickeln?‘, sondern es waren die Wünsche und Visionen aller Beteiligten gefragt. Bei der anschließenden Vorstellung der Szenarien im Plenum waren der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Die Mehrheit der Gruppen entschied sich für die eine oder andere Form des szenischen Spiels. Wer sich bis dahin noch nicht aus seiner ‚Komfortzone‘ gewagt hatte, für den gab es nun kein Verstecken mehr… 

Nach der wohlverdienten Kaffeepause begann die erste, ‚kleine‘ Einigungsrunde. In den heterogenen Gruppen trugen die Teilnehmenden jene Aspekte einer erstrebenswerten Zukunft zusammen, die sie als besonders wichtig erachteten. Auf den Flipcharts, die immer dichter beschrieben wurden, erschienen oberhalb einer roten Trennlinie die Gemeinsamkeiten – Aspekte der Zukunft, auf die sich allen Gruppenmitgliedern einigen konnten – und unterhalb derselben die Differenzen – Aspekte, die keine einstimmige Unterstützung in der Gruppe fanden. Auch für diese Konferenzphase galt: Ziel war die Konsens-Findung; niemand sollte überzeugt oder gar überstimmt werden. Anschließend stellten die Gruppen ihre Ergebnisse im Plenum vor.  

In der zweiten, ‚mittleren‘ Einigungsrunde fanden sich jeweils zwei Kleingruppen zusammen. Diese Doppelgruppen verständigten sich ihrerseits nach dem Prinzip der Einstimmigkeit auf Gemeinsamkeiten, ohne dabei ihre Differenzen auszublenden. Kurz vor dem Ende eines kräftezehrenden, aber ungemein anregenden und produktiven zweiten Konferenztages wurden die Ergebnis-Flipcharts dieser Einigungsrunde zusammen aufgestellt. Für reichlich Gesprächsstoff bei dem anschließenden Abendessen und bei dem Empfang in der Erbadministratur war gesorgt. 

Tag 3 (Sonntag, 16. Februar 2025): Unsere geteilte Zukunft 

Das Endprodukt einer jeden Zukunftskonferenz bilden Schwerpunktprojekte, zu denen sich alle Teilnehmer bekennen können und deren Umsetzung – mitsamt allen Zuständigkeiten – verbindlich festgelegt wird. Dies war sozusagen die Ziellinie für den abschließenden Konferenztag. 

Dieser begann mit der dritten, ‚großen‘ Einigungsrunde im Plenum. Erneut bestand die Aufgabe darin, in der offenen Diskussion Aspekte zu finden, denen alle Anwesenden zustimmen konnten. Das am Samstagnachmittag in der ‚mittleren‘ Einigungsrunde generierte Input wurde in zwei Kategorien aufgeteilt: ‚Dies wollen alle‘ und ‚Dies wollen manche‘. Punkte, die auf den Widerspruch auch nur einer Person trafen, wurden automatisch der zweiten Kategorie zugeordnet. Auf diesem Wege entstanden nach und nach in gemeinsamer Arbeit die ‚Roh-Ideen‘ für nicht weniger als neunzehn Entwicklungsprojekte. 

Die Planung konkreter Maßnahmen war das Ziel der fünften und letzten Konferenzphase. In einer ersten Runde waren die Teilnehmenden eingeladen, Themengruppen zu gründen, in die sie sich gerne einbringen möchten, oder sich den Themengruppen anderer anzuschließen. Erste Planungsideen wurden im Kreis der Gruppe ausgetauscht und im Plenum vorgestellt. 

In der zweiten Runde dieser Abschlussphase trieben die Mitglieder der verschiedenen Gruppen ihre Planungen weiter voran. Im Sinne einer Selbstverpflichtung wurde festgelegt, wer bis wann welche Arbeitsschritte ausführt, damit die jeweilige Themengruppe auf der Nachkonferenz in drei Monaten erste Erfolge vermelden kann. Diese groben Projekt(ablauf)pläne wurden abermals auf Flipcharts notiert und anschließend vorgestellt. 

Die neunzehn Projekte im Überblick: 

  • Erarbeitung eines pädagogischen Konzepts 
  • Schaffung einer Feedbackkultur 
  • Campusentwicklung 
  • Schulung digitaler Kompetenzen 
  • Angebot zur Berufsorientierung 
  • Ausbau des Gildenangebotes 
  • Aufbau eines Alumni-Netzwerks 
  • Erhöhung der Schülerzahlen 
  • Optimierung schulinterner Abläufe und Strukturen  
  • Pflege regionaler Kooperationen 
  • Integration neuer Schüler und Mitarbeiter 
  • Förderung der Mitarbeitergesundheit 
  • Ausarbeitung eines Kunst- und Kulturprogramms 
  • Kooperationen mit Vereinen 
  • Roßleber Diplom & Life Skills 
  • Förderung der psychischen Schülergesundheit  
  • Wiederbelebung der Roßleber Gespräche  
  • Stärkung der Schülermitverantwortung 
  • Förderung der Gemeinschaftsbildung 

Alle, die sich der Klosterschule Roßleben verbunden fühlen, sind eingeladen, sich in eines oder mehrere dieser Projekte einzubringen. Die Schulleitung beantwortet gerne Nachfragen jeder Art. 

Am 17. Mai 2025 werden alle Teilnehmer zu einer Nachkonferenz in der Klosterschule zusammenkommen und einander über den Fortgang ihrer Projekte berichten. Interessentinnen und Interessenten sind herzlich eingeladen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. 

Text: Dr. Karsten Plöger

SKIKURS 2025

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Skikurs 2025

Vom 16. bis 24. Januar 2025 hatten wir, die Schüler/innen der 11. und 12. Klasse, die Möglichkeit, an der Skifahrt unserer Schule nach Südtirol teilzunehmen. Begleitet wurden wir von unseren Lehrern Frau Spenner, Frau Steller und Herrn Brandt.

Unsere Reise startete am 16. Januar um 20:30 Uhr mit dem Bus. Nach einer langen, ruhigen Fahrt kamen wir früh am Morgen an und nutzten die Wartezeit, um die Gegend zu erkunden. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, ging es direkt zum Skiverleih ins Tal, um uns auszustatten. Die Vorfreude auf das Skifahren war riesig.

Am nächsten Tag wurden wir je nach Können in Gruppen eingeteilt und von unseren Lehrern durch das Skigebiet geführt. Jeden Morgen begann unser Tag mit einer kurzen Erwärmung, bevor wir auf die Pisten starteten. Mittags trafen wir uns alle in einer gemütlichen Alm, wo wir gemeinsam aßen – von Kaiserschmarrn bis Pizza war alles dabei. Diese Mittagspausen schweißten uns als Gruppe enger zusammen und boten Gelegenheit, uns auszutauschen bei einem Panorama, was man nicht alle Tage sieht.

Das Skifahren hat nicht nur viel Spaß gemacht, sondern wir konnten auch unsere Fähigkeiten verbessern. Neben dem freien Fahren mussten wir verschiedene Prüfungen rund um das Skifahren absolvieren, die alle erfolgreich meisterten. Besonders schön war zu sehen, wie sich Fortgeschrittene und Anfänger gegenseitig unterstützten. Am Ende der Woche konnte jeder sicher die Pisten hinunterfahren. Das ist die Hauptsache neben dem großen Vergnügen am Skifahren.

Nach jedem Skitag ging es zurück in unsere Unterkunft, wo wir die Nachmittage unterschiedlich verbrachten, sei es beim Spielen, Entspannen oder beim Besuchen des kleinen Tante-Emma-Ladens im Dorf, in dem wir stets herzlich empfangen wurden. An zwei Abenden schauten wir uns nicht nur gemeinsam Videos unserer Fortschritte , sondern auch unsere Versuche, Neues auszuprobieren an – manchmal mit Erfolg , manchmal mit lustigen Momenten, über die wir gemeinsam lachen konnten.

Am letzten Abend erhielten wir Urkunden als Anerkennung für unsere Leistungen, bevor wir uns früh am Morgen auf den Heimweg machten. Nach dieser schönen, aber auch anstrengenden Woche konnten wir ein wenig unseren Abschlussabend feiern, da niemand verletzt wurde und alle das Skifahren gelernt haben.

Die Skifahrt war eine unvergessliche Zeit. Wir hatten nicht nur viel Spaß, sondern sind als Gruppe gewachsen, haben neue Freundschaften geschlossen und unsere Fähigkeiten verbessert. Ein großes Dankeschön an unsere Lehrer für die tolle Organisation, ohne sie und unserer Schule wäre diese Fahrt nicht möglich gewesen! 

Text: Lucia, Klasse 11

A CHAIR AND YOU EIN STUHLPROJEKT DER GRUNDKURSE KUNST 12–2024/25

0 Monique Ghandour

Der Titel des Projektes stammt von einer Ausstellung, welche im vergangenen Jahr im Grassimuseum Leipzig gezeigt wurde. Kuratiert vom bekannten amerikanischen Künstler Robert Wilson (geb. 1941) waren dort zahlreiche, künstlerisch verfremdete und gestaltete Stühle zu sehen, welche Wilson in 4 Räumen thematisch eindrucksvoll inszenierte.

Mit den beiden Grundkurse Kunst 12 besuchten wir Anfang des Schuljahres diese Ausstellung im Grassimuseum, welches in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen feierte. Die Begeisterung war groß und so entstand rasch die Idee, ein gemeinsames Projekt mit dem Thema „Stuhl“ als Kunstobjekt im ersten Halbjahr zu realisieren. Dafür standen zahlreiche ausrangierte Schulstühle als Rohmaterial zur Verfügung. Thematisch gab es keine Vorgaben, Ideen mussten zunächst individuell entwickelt und in ein Konzept gebracht werden. Ziel war es, die einstigen Gebrauchsobjekte zu verwandeln, um ihnen eine neue „Identität“, „Aussage“ oder „Botschaft“ zu geben. Die Schüler konnten bei der Umsetzung einzeln oder auch in kleineren Gruppen zusammenarbeiten. Entstanden sind insgesamt 23 Stuhlobjekte, welche in dieser Teilausstellung bildhaft und für kurze Zeit zur Zukunftskonferenz Mitte Februar auch real präsentiert werden. Inwieweit einige von Ihnen danach temporär oder dauerhaft einen Platz in unserer Schule finden werden, kann und soll an dieser Stelle offen bleiben.

Dem Krötenstein auf der Spur

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„Juhu wir gehen zur Gala!“ ertönt eine Schülerstimmen bei der Ankündigung. Nein, wir gehen nicht zur Gala! Wir fahren nach Kahla. Ein unerwartet anderes, unbedingt sehenswertes Stück deutscher Geschichte.

Das Mittelalter ist Teil des Lehrplanes Geschichte der Klassenstufe 7. Und wie könnte man es besser erklären, als direkt darin einzutauchen. Dieses Angebot bekamen die Schüler der 7a und 7b, die sich mit Frau Freiboth und den Klassenleiterinnen auf den Weg Richtung Jena begaben. Die Leuchtenburg, die als „Königin des Saaletals“ bezeichnet wird, liegt ca. 400 m hoch über dem Saaletal und blickt auf eine 800-jährige bewegte Geschichte zurück.

Ungeachtet der ungemütlichen Temperaturen starteten die Schülerinnen und Schüler der Klosterschule Roßleben am 05.12.24 gut gelaunt in den Exkursionstag, der darüber hinaus vom Förderverein unterstützt wurde. Nach kurviger Busfahrt nahm jeder freiwillig und motiviert den Aufstieg zur Burg an und wurde mit einem weitem Blick über neblig-mystisch verschleierte Hügeln belohnt. Nach kurzer Stärkung durften die Schüler in Gruppen einen Rundgang durch die mittelalterliche Burg unternehmen. Frau Freiboth lieferte Insiderwissen und spannende Geschichten aus der jahrhundertalten Burggeschichte. Neben Folterkellern, fantastischen Brunnen, Außenapporten, einer Kapelle, Weinkeller und dem Burgturm, beeindruckte vor allem der sogenannte Krötenstein. Doch was hat es auf sich mit dem 30 Kilo schweren Stein in Form einer Kröte mit einem festen Lederband. Unter dem Motto „Jemanden etwas anhängen“, gehörte der Krötenstein zu einem Rechtsbrauch im Mittelalter. Gotteslästerung, Zank und Streit, Ehebruch, Diebstahl, Betrug und andere Delikte wurden mit dem öffentlichen Tragen des Steins bestraft. Die Kröte als mittelalterliches Symbol des Bösen verstärkte seine Wirkung. Unvorstellbar heutzutage eine solche Last überhaupt über einen längeren Zeitraum zu tragen. Das fanden auch die Schüler und Schülerinnen und bogen gleich weiter ab zum Folterkeller. Dort gab es jede Menge zu erzählen. Zu kurz war die Zeit alles zu erfahren, denn wir hatten noch ein weiteres Ziel.

Neben einer sehr gut erhaltenen Burganlage und vielen Ecken und Winkeln kann man dort eine einzigartige Ausstellung besuchen: Die Porzellanwelten. Die Vielfalt der Ausstellung reicht von der geschichtlichen Entwicklung des Porzellans, über den Herstellungsprozess bis hin zur moderner Porzellankunst. Die Ausstellung der größten Porzellanvase und der kleinsten Kanne ließen auch so manchen Schüler sprachlos verweilen. Scherben bringen Glück. Dieses Motto setzt die Porzellanausstellung ebenfalls um. Was ist Glück für den Einzelnen? Welche Wünsche treiben die Menschen aller Nationen und Generationen um? Was für den einen „der Hamster zu Weihnachten“ ist, ist für den anderen „auf den Mount Everest steigen“. Doch was wünschen sich die Schüler der Klosterschule Roßleben, was wünschen sich die Begleiter der Exkursion? Diese Wünsche blieben geheim. Jeder für sich schrieb seinen persönlichen Wunsch unter UV-Licht auf einen Porzellanteller. Auf dem „Steg der Wünsche“ durfte jeder seinen Wunsch-Teller fliegen lassen. Für manch einen ein besonderer emotionaler Augenblick.

Wir stärkten uns mit einer, für die meisten zu kleinen, Portion Nudeln und erkundetet dann in kleinen Gruppen allein die Burg. Ein lustiges Abschlussbild spiegelte die gute Stimmung des Tages.

Ich bedanke mich für die tolle Idee und die interessante Führung bei Frau Freiboth und bei den Schülerinnen und Schülern für den gelungenen Tag, sowie den Förderverein und die Eltern für ihre Unterstützung.

Text: Ivonne Schiffner

Stimmungsvolle Weihnachtskonzerte der Klosterschule Roßleben

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Zweifellos zählen die weihnachtlichen Klassiker wie „Stille Nacht“, „Süßer die Glocken nie klingen“ oder „Alle Jahre wieder“ zu einem angemessenen Konzert in der Adventszeit dazu. In den traditionellen Weihnachtskonzerten, die am vorherigen Sonnabend in einer voll besetzten Kirche dargeboten wurden, konnte man neben diesen vertrauten Klängen auch unbekanntere Werke wie etwa „Christmas in the old man’s hat“ in einem ausgefeilten Arrangement hören. Daneben erklangen auch zeitgenössischere Hits wie etwa „Snowman“ von Sia mit Cajón-Begleitung, „People help the people“ von Birdy und filmmusikalische Ausschnitte am Klavier. Beteiligt an diesem vielseitigen Programm waren die Instrumental- und Gesangssolisten der Musikakademie, die zum Teil im Duett mit ihren jeweiligen Lehrern aufspielten, und der Schulchor Cantatum unter der Leitung von Ulrike Großhennig. Danilo Killisch, der die Begleitung des Chores und der Solisten übernahm, sorgte mit seiner Orgelmusik zu Beginn und am Ende für einen dramaturgisch passenden Rahmen. Zum Schluss stimmten die Choristen das bekannte „O du fröhliche“ an, das schließlich im Verlauf gemeinsam mit den Musikakademielehrern und dem gesamten Publikum erklang. Die Konzertbesucher waren begeistert und quittierten dies sogleich mit lang anhaltendem Applaus und Standing Ovations.

Text: Dr. Susanne Spiegler, Leiterin der Musikakademie

Mit Round Square nach Kenia

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Mein Name ist Cecilie und ich hatte die Möglichkeit im Rahmen von Round Square einen zwei-monatigen Austausch von Mai bis Juni 2024 in Nairobi/ Kenya an der Brookhouse School zu verbringen. Es war sehr aufregend und spannend die kenianische Kultur zu erleben und mehr über sie zu erfahren.
Nach einem schönen Tagflug über den halben afrikanischen Kontinent, wurde ich am Abend in Nairobi von dem zuständigen Round Square Lehrer abgeholt und nach Brookhouse gebracht. Mein Zimmer teilte ich mit drei weiteren Mädchen, da ich mich für das Internat entschieden hatte. Ich hatte großes Glück wunderbare Mitbewohner zu haben, die mir geholfen haben mich zurecht zu finden, da es doch ganz anders als in Deutschland war. Insgesamt gibt es viele Unterschiede, aber auch Ähnlichkeiten zwischen Brookhouse School und der Klosterschule Rossleben. In Brookhouse tragen die Schüler ihre Schuluniform jeden Tag und die Schule geht bis zum Nachmittag. Man hat keine festen Klassen, sondern muss sich seine relevanten Fächer wählen – auch ich musste das machen. Im Geschichtsunterricht sollte ich von Deutschland ein bisschen erzählen. Alle Klassen haben am Schuljahresende ihre Prüfungen: zwei Wochen jeden Tag Prüfungen. Ich habe in der Zeit bei den Grundschülern mitgeholfen und eine Theaterkulissen mit ihnen gebaut.

Ich war die einzige Europäerin, drei weitere Austauschschüler kamen aus Indien und Kolumbien, ansonsten waren es nur Schüler aus Nairobi und dem restlichen Afrika.
Die erste Woche war recht anstrengend, doch bald hatte ich mich in den Rhythmus der Schule gefunden und die Anfangsschwierigkeiten waren überwunden. Englisch war die allgemeine Sprache, manche der Schüler sprachen untereinander Kisuaheli oder sogar ihre Stammessprachen.
An den Wochenenden, an denen ich nicht im Internat blieb, wurde ich von meiner Gastfamilie und den Familien anderer Mitschüler eingeladen, die mich mitnahmen, um Nairobi zu erleben. Während meines Aufenthalts hier habe ich die beeindruckende Tierwelt Kenias erlebt, die kenianische Küche und die geschäftigen Sonntage schätzen gelernt.

Eigentlich sollte mein Abschied von der Schule mit allen Schülern erfolgen, da es aber zu politischen Unruhen in der letzten Woche kam, wurde die Schule von jetzt auf gleich geschlossen, so dass ich mich nur von meinen internen Mitschülern verabschieden konnte. Dies fand ich sehr schade.
Nun bin ich wieder in Deutschland und denke gerne an die Zeit zurück – ich werde sicherlich mal dorthin zurückkehren.

Danke, Brookhouse School und Klosterschule Roßleben für diese Möglichkeit!

„Alles Glück der Erde …“ – Neustart der Reitgilde

0 Monique Ghandour

Mit Beginn des neuen Schuljahres wurde an der Klosterschule eine alte Tradition wiederbelebt: Die Reitgilde startet neu durch! Das Gestüt Hahnenhof in Mücheln/Stöbnitz konnte als Partner gewonnen werden und bietet mit großem Engagement sowie einem vielseitigen Angebot an Pferden eine umfassende Ausbildung für junge Reiterinnen und Reiter.

Getrennt nach Fortgeschrittenen (mittwochs) und Anfängern (donnerstags) werden von den ausgebildeten Betreibern der Anlage (Markus Konrad, Pferdewirt und Sabine Wagner, Bereiterin FN) die Grundlagen der klassischen englischen Reitweise vermittelt und gefestigt. Ziel ist dabei eine vielseitige Ausbildung in Dressur und Springen, daneben auch die Fähigkeit, mit den Pferden an den geführten Ausritten rund um den Geiseltalsee teilnehmen zu können. Bis zu einem ersten Ausflug ins Grüne und einem Ritt ins Wasser des Geiseltalsees wird derzeit bei schlechter Witterung in der Halle, ansonsten auf dem großen Sandplatz an einem harmonischen Miteinander von Pferden und ReiterInnen gefeilt. Dank eines Förderprogramms der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und der Firma Uvex konnte die Schule für die Reitgilde vor Kurzem sechs Reithelme im Gesamtwert von 900€ als Dauerleihgabe erhalten. Beiden Stellen danken wir ausdrücklich für diese großzügige Förderung!

Weitere Unterstützungen – etwa für Fahrtkosten – wurden bereits beim Förderverein der Schule beantragt, der großes Interesse signalisiert hat.

Mit dieser positiven Resonanz hoffen wir, das Angebot der Reitgilde langfristig aufrechterhalten zu können. Und auch wenn der Hof nicht direkt vor der Tür liegt, nutzen viele TeilnehmerInnen die Fahrtzeiten sinnvoll – sei es zur Auswertung der Reiterlebnisse oder zum gemeinsamen Lernen. Ein Neustart, der Freude und Erfolg vereint!

Angebote und Erlebnisse außerhalb des Unterrichts

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Besondere Angebote und Erlebnisse außerhalb des Unterrichts zu schaffen – auch das ist uns wichtig! Am vergangenen Wochenende reisten unser neu gewählter Schülersprecher Konrad und sein Mitschüler Leopold (Klasse 10) im Rahmen unserer Round Square-Mitgliedschaft in den Schwarzwald, um gemeinsam mit Schülern und Lehrern aus den Internaten Salem, Landheim am Ammersee sowie Gut Warnberg, ein gemeinsames Wochenende im Birklehof zu verbringen. In verschiedenen Arbeitsgruppen tauschten sich Schüler und Lehrer darüber aus bzw. diskutierten, wie Round Square an den einzelnen Schulen gelebt wird und wie man zukünftig mehr gemeinsame Projekte innerhalb Deutschlands, insbesondere auch für jüngere Schüler, umsetzen kann. Wir sagen DANKE!

Chorfreizeit 2024

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Es ist schon zur Tradition geworden, dass unser Schulchor im Rahmen ihrer Chorfreizeit in die Landesmusikakademie nach Sondershausen fährt. In diesem Jahr waren vom 14. bis 17. Oktober 2024 ca. 25 Sängerinnen und Sänger vor Ort und übten fleißig vier Tage lang Weihnachtslieder für das Weihnachtskonzert der Klosterschule am 7. Dezember 2024. Frau Großhennig und Herr Killisch begleiteten uns und leiteten die Proben.

Jeder Tag startete um 8 Uhr mit einem gesunden Frühstück. Um 9 Uhr folgte die erste gemeinsame Probe, bei der wir uns zunächst einmal einsangen. Ab 9.30 Uhr fanden die sogenannten Registerproben statt. Bei einer Registerprobe singen die jeweiligen Stimmgruppen allein – in unserem Fall Sopran, Alt und Bass. Anschließend gab es immer in leckeres Mittagessen und Freizeit bis 14 Uhr. Wir haben unsere freie Zeit genutzt, um die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten und Einkaufszentren zu erkunden.

Danach wurde wieder geprobt. Am Nachmittag haben wir uns mit unseren Hausaufgaben beschäftigt, außerdem hatten wir nochmal Zeit für Freizeitaktivitäten. Nach dem gemeinsamen Abendessen fand gegen 19 Uhr die letzte Probe des Tages statt. So waren unsere Tage ausgefüllt mit viel Musik. Es blieb aber auch ausreichend Zeit, uns als Chorgemeinschaft besser kennenzulernen.

Am letzten Abend wurden mit viel Spaß an der Sache verschiedene Gesellschaftsspiele gespielt und dabei laute – nicht weihnachtliche – Musik gehört.

Im Namen aller Choristen und Beteiligten möchten wir uns hiermit sehr herzlich bei folgenden Sponsoren unserer so wichtigen Chorfahrt für die großzügige finanzielle Förderung bedanken:

  • August Joest Stiftung
  • Landratsamt des Kyffhäuserkreises im Rahmen seiner schulbezogenen Jugendarbeit
  • Carsten Schönegge (NetComServ) sowie
  • Karla von Witzleben

Text: Mascha, Klasse 6, Dr. Susanne Spiegler

Neue Horizonte für die Astronomie: Ein Teleskop für die Klosterschule Roßleben

0 Monique Ghandour

Zum 470-jährigen Jubiläum der Klosterschule Roßleben hat der Ehemaligenverein „Alte Roßleber und Freunde“ e.V. dem Astronomie-Unterricht ein besonderes Geschenk gemacht: ein neues, leistungsstarkes Teleskop. Herr Hendrik Siewert, der das Fach Astronomie unterrichtet, nahm den symbolischen Scheck des Vereins dankend entgegen und konnte das Teleskop nun in Betrieb nehmen.

Es handelt sich um ein Spiegelteleskop vom Typ „Newton“, mit einer beachtlichen Öffnung von 200 mm und einer Brennweite von 1000 mm, was es zu einem „8-Zöller“ macht. Mit der integrierten „Goto“-Steuerung, die für eine automatische Nachführung sorgt, können Himmelskörper gezielt anvisiert und stabil verfolgt werden. Das robuste Gerät wiegt etwa 40 kg, was den Transport etwas herausfordernd macht – aber genau das gehört zur Erfahrung des echten Beobachtens.

Für die Schülerinnen und Schüler bietet das Teleskop nun die Möglichkeit, den Mond, verschiedene Planeten, Kugelsternhaufen und sogar ferne Galaxien und Nebel zu beobachten. Auch wenn die Realität der Himmelsbeobachtung mit dem Teleskop nicht die farbintensiven Aufnahmen der Hochglanzmagazine bietet, ist sie dafür authentisch: So lernen die Schüler den echten Beobachtungsprozess kennen, einschließlich der Herausforderungen durch Wetter, Marsch zum Standort, Justierung und Auswahl der richtigen Okulare und Filter.

Wir danken dem Verein „Alte Roßleber und Freunde“ e.V. herzlich für dieses wertvolle Geschenk, das unseren Astronomie-Unterricht nachhaltig bereichern wird. Der Sternenhimmel über Roßleben wartet darauf, von unseren Schülern entdeckt zu werden!