Unvergessliche Erlebnisse in der Musikstadt Hamburg
Zwischen Hamburg und Roßleben besteht bereits seit vielen Jahren eine enge Verbindung. Dort ansässig ist die Paul-Richard-Curth-Stiftung, die die Musikakademie der Klosterschule Roßleben durch ein umfangreiches Stipendiatenprogramm unterstützt. Der herzlichen Einladung des Stiftungsvorstandes, vertreten durch Dres. Sigrid und Klaus-D. Curth, zu einer Bildungsreise nach Hamburg folgten unsere Musiktalente Greta, Josephine, Xenia und Henrik in Begleitung von Dr. Susanne Spiegler und Nikita Gurvic daher mit großer Freude. Kofinanziert wurde die vom 28. bis 30. Oktober 2022 stattgefundene Exkursion vom Verein „Alte Roßleber e.V.“ und Carl Christian Wentzel. Voller Dankbarkeit blicken wir auf dieses Wochenende zurück, das uns in vielerlei Hinsicht begeistert hat.
An unserem Anreisetag wurden wir von Drs. Sigrid und Klaus-D. Curth sehr herzlich in Empfang genommen und nutzten den frühen Abend für ein gemütliches Beisammensein. Besonders imponiert hat uns die Erkundung des Grindelhof-Viertels mit seinen Gründerzeitbauten und den einladenden Bars mit besonderem Ambiente.
Der Sonnabend sollte einige Höhepunkte bereit halten. Am Vormittag stand ein exklusiver Besuch bei Steinway & Sons auf dem Programm. In einer exklusiven Führung konnte sich die Gruppe mit den Besonderheiten des Flügelbaus vertraut machen. Fasziniert von den neuesten Entwicklungen, testeten unsere Pianisten das innovative „Spirio“- Modell von Steinway – einer vollkommenen Symbiose aus Handwerk und Technik. Dieses selbstspielende Instrument holt den Pianisten ins Wohnzimmer. Hierzu wurden Werke unterschiedlichster Stilrichtungen von ausgewählten Steinway Artists eingespielt und können dann – oftmals in Verbindung mit einem Video – wiedergegeben werden. Die Daten sind als Tonspuren digital gespeichert und können bis ins kleinste Details korrigiert bzw. ausgewertet werden. Hierin liegt das größte Potential des Spirio-Flügels: sein Einsatz im pädagogischen Bereich. Lehrenden wäre es möglich, die einzelnen Entwicklungsschritte ihres Schülers/ihrer Schülerin exakt nachzuvollziehen und Ansatzpunkte für eine künstlerische Weiterentwicklung zu finden. Unsere Stipendiatin Greta Wächtler kam schließlich selbst in den Genuss, diese innovative Neuerung auf Herz und Nieren zu prüfen und spielte das Werk Divenire von Ludovico Einaudi ein. Prompt erschien die Tonspur auf dem Tablet und man konnte die Nuancen ihres Klavierspiels ablesen. Auch Henrik Schiffner kam in den Genuss dieses besondere Modell zu spielen. Anschließend stand das Ausprobieren weiterer Instrumente im Vordergrund. Ob ein O-, B- oder C-Flügel – die Steinway-Modelle begeisterten. Regelrecht fasziniert hat unsere Pianisten der D-Flügel mit harmonischer Dämpfer-Funktion. Diese ermöglicht einen differenzierteren Einsatz des Pedals und erhöht damit die Ausdrucksvielfalt. Für den kleineren Geldbeutel stehen die Marken Essex und Boston zum Verkauf.
Nach diesem überaus spannenden Einblick in die Arbeit von Steinway & Sons erkundete die Gruppe die zum Shoppen und Sightseeing einladende Innenstadt Hamburgs. Am frühen Abend fand sich die Reisegesellschaft zusammen mit den Drs. Curth in einem gemütlichen Restaurant in der Nähe der Elbphilharmonie ein. Momente wie diese verleihen solch einer Reise erst den so wichtigen persönlichen Charakter.
Gekrönt wurde dieser Tag durch den Besuch der Elbphilharmonie, die schon allein aus architektonischer Sicht erlebenswert ist. Im Großen Saal erwartete uns ein Jazz-Konzert der Extraklasse mit folgender Besetzung: Brad Mehldau (Klavier), Joshua Redman (Saxophon), Christian McBride (Kontrabass) und Brain Blade (Schlagzeug). Ausgezeichnet hat dieses knapp zweistündige Konzert eine beeindruckende technische Brillanz, die in einem perfekt ausbalancierten Zusammenspiel zum Tragen kam, hochgradig kreative Improvisationen, die den Instrumenten bislang unbekannte Töne entlockten und eine außergewöhnliche Klangästhetik. Nach diesen überwältigenden Höreindrücken nutzten wir den sommerlich anmutenden Herbstabend, um auf dem um das Gebäude herum führenden Balkon die beste Aussicht auf Hamburg zu genießen.
Am Sonntag lockte uns das Hafen-Viertel mit bestem Sonnenschein. Wir flanierten entlang der Reling und machten auch einen Abstecher in die Speicherstadt. Mittags trafen wir uns noch einmal in trauter Runde auf einer ganz besonderen Location – dem Feuerschiff. Unsere Gesellschaft wurde durch den Vorsitzenden des Vereins „Alte Roßleber e. V.“ , Swen Wähner, sowie Justin von Below, der ebenfalls dem Vorstand dieses Vereins angehört, bereichert. In anregenden Gesprächen konnte man sich über künftige Projekte und Unternehmungen austauschen. Mit vielen einprägsamen Erinnerungen an eine faszinierende Stadt und ganz besonderen Menschen erreichten wir schließlich Roßleben. Möge dies der Auftakt für weitere Ausflüge in die Hansestadt gewesen sein.