Safety, skills and carnival – war das Thema unseres vergangenen Wochenendes hier in Roßleben. Gestartet wurde direkt mit zwei Vorträgen – der erste: „Sicher an Karneval – cultural sensitivity“, thematisierte verschiedene Kostüme hinsichtlich einer möglichen Diskriminierung, der zweite, „Sicher im Verhalten“, wurde von einem Schüler der 11. Klasse gehalten und stellte die Frage Wie benehme ich mich richtig und angemessen, sodass sich meine Mitmenschen auch gut fühlen in den Mittelpunkt. Am Abend fand dann die langersehnte Karnevals-Caffe für die älteren SuS statt. Gemeinsam mit einigen Lehrerinnen und Lehrern, sowie internen und externen Schülerinnen und Schülern und natürlich den Tutorinnen und Tutoren wurde ein schöner Abend mit Musik, Tanz und vielen verrückten, bunten und ausgefallenen Kostümen verbracht. Die jüngeren SuS feierten währenddessen ihre eigene kleine Karnevalsparty mit alkoholfreier Bowle, Kostümwettbewerb und Spielen im Schülerzentrum.
Ein achtstündige Erste-Hilfe-Kurs fand am nächsten Tag statt. Diesen haben einige der SuS genutzt, um das Zertifikat für ihren Führerschein zu erwerben. Die übrigen SuS musizierten und stellten Freundschaftsbänder sowie Backwaren her. Unter dem Motto „Bahn frei durch den Parcours“ hatten die SuS der Klassen 8–10 die Möglichkeit, ein Verständnis für die Herausforderungen von Menschen mit Beeinträchtigungen im Alltag zu erlangen. Betrachtet wurden unter anderem die Kommunikations-, Seh- und Lernstörung, sowie Beeinträchtigungen des Gehörs und des Bewegungsapparates. Kommunikation ohne Sprache mit Gestik, Inhalte eines Dialoges auf einer anderen Sprache erkennen, Lippenlesen, Parcours – 1. ohne Einschränkungen, 2. mit verbundenen Augen, 3. ein Arm auf dem Rücken weggebunden waren Stationen der neuen Erfahrung. Der Samstagabend stand danach wieder ganz im Sinne der Gemeinschaf – alle Schülerinnen und Schüler haben gemeinsam eine Stunde in der Caffe verbracht und getanzt, gesungen und gelacht. Anschließend waren die älteren wieder unter sich und nutzen die Zeit für Kartenspiele, Billard und Friesenrock.
Bei einem Sonntags-Ausflug zu der Ausstellung Körperwelten und der Zyklus des Lebens nach Erfurt konnten die SuS den menschlichen Körper im Kreislauf von Entstehen und Vergehen an einer Vielzahl von Ganzkörper-Plastinaten betrachten. Für die in Roßleben Gebliebenen wurde die Gesprächsrunde "sichere Träume" veranstaltet, wobei eigenhändig Traumfänger geknüpft, sowie die Wichtigkeit von gutem Schlaf für die mentale Gesundheit betrachtet wurden. Die anschließende Gesprächsrunde wurde zur Reflexion des Wochenendes und als Ausblick für die kommenden Tage genutzt. Ein praktischer Exkurs zum Thema Sicherheit und Risiko im Leben mit einigen Beispielen und Experimenten rundete letztlich das Wochenende ab.
Dazu schreibt Tutor Johannes Riedel:
„Am Sonntag konnten die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 10–12 einer Vorlesung zum Thema Risiko und Sicherheit beiwohnen. Zum Einstieg sahen wir ein Video des Free-Solo-Extremkletterers Alex Honnold, wobei dessen Einstellung zum Thema Risiko beleuchtet wurde. Inmitten des interaktiven Vortrags wurden die Schüler aufgefordert sich durch eine Aufstellung an einer Achse von „eher risikofreudig“ zu „eher sicherheitsbedacht“ selbst einzuschätzen und aufzustellen. Anschließend wurden verschiedene Motive zu Situationen aus den Bereichen Sport (Fussballzweikämpfe, Profi-Mountainbiker), Freizeit (Kind mit Helm und Fahrrad auf Fahrradweg), Schule (Arbeitssituation am Schreibtisch) gemeinsam durchgesprochen und in Hinblick auf Risikofaktoren und Sicherheitsaspekte untersucht. Die Schülerinnen und Schüler lernten, dass es keine absolute Sicherheit gibt und dass die Größe eines Risikos, sei es bei der Kurswahl nach Klasse 10, bei einem Umzug wegen eines beruflichen Angebotes oder bei sportlichen Aktivitäten wie dem Klettern, von den Faktoren Tagesform, persönliche Fähigkeiten hinsichtlich der zu bewältigenden Aufgabe, dem Anforderungsniveau der Aufgabe oder den Umweltbedingungen abhängig sein kann. Wir haben unser Bewusstsein für alltägliche Gefahrensituationen geschärft, indem wir gemeinsam einen typischen Tagesablauf vom Wecker-Klingeln bis hin zum abendlichen Ins-Bett-Gehen alle möglichen Risiken skizzierten. Zudem wurde besprochen, was in einem Notfall im Internat zu tun ist und wie kommuniziert wird. Die Szenariotechnik ist ein nützlicher Skill um in Entscheidungssituationen und mögliche Risiken abzuwägen.
Zum Abschluss sahen wir bei dem praktischen Versuch uns einer Bohrmaschine mit einer Paketschnur zu nähern, wie schnell sich bei rotierenden Werkzeugen Risiken einstellen können (Krawatte oder Haar verfängt sich in rotierender Maschine). Dank einer einfachen physikalischen Rechnung, konnten wir zeigen, dass es bei 1000U/min nur ca. eine Sekunde dauert, eine Länge von 40cm aufzurollen (typische Haarlänge bei langem Haar).